Baulückenkataster Auswertung des Fragebogens vom Herbst 2016


Daten angezeigt aus Sitzung:  Marktgemeinderatssitzung, 14.02.2017

Beratungsreihenfolge
Gremium Sitzung Sitzungsdatum ö / nö Beratungstyp TOP-Nr.
Marktgemeinderat Marktgemeinderatssitzung 14.02.2017 ö 4

Sachverhalt

Die Verwaltung erhält immer wieder Anfragen nach Bauplätzen von Interessenten, die nach Höchberg ziehen wollen oder auch bei Neubau hier bleiben wollen. Dies liegt unter anderem daran, dass der Markt Höchberg ein umfangreiches kulturelles, sportliches und bürgerschaftliches Angebot für seine Bürgerinnen und Bürger bietet, welches einen attraktiven Wohnstandort definiert. Auch der Wunsch nach einem Bauplatz im gewachsenen Siedlungsgebiet wird immer wieder geäußert. Die Verwaltung ist bemüht, die unterschiedlichen Interessenlagen mit den verschiedenartigen Baugrundstücken gerecht zu werden.

Gleichzeitig liegt es im Interesse der Gemeinde, dass freie Grundstücke in bereits erschlossenen Bereichen bebaut werden, damit die technische Erschließung (Wasser, Kanal, Strom, Gas) ausreichend ausgelastet und effizient genutzt wird. Es geht auch um Kostenersparnisse für die Gemeinde, aber auch für die einzelnen Bürger bzw. Anlieger.

Die Verwaltung hat daher die Baulücken in Höchberg erfasst und die Eigentümer bzw. Ansprechpartner der Grundstücke im Oktober 2016 angeschrieben. Über diese Bestandsaufnahme hinaus sollte herausgefunden werden, ob seitens der Eigentümer Beratungsbedarf hinsichtlich der Grundstücksnutzung besteht und / oder evtl. eine Veräußerung oder Bebauung beabsichtigt wird.

Die Verwaltung hat 234 Grundstücke als Baulücken definiert und die Ansprechpartner der Grundstücke angeschrieben. Dem Anschreiben wurde ein Fragebogen beigefügt, der für 97 Grundstücke (teilweise) ausgefüllt an die Verwaltung zurück gesendet wurde (Rücklaufquote 41 %).

55 % der Erklärten gaben an, dass ihr Grundstück in der näheren Zukunft nicht bebaut wird (53 Grundstücke). 29 % erklärten, dass ihr Grundstück in naher Zukunft bebaut werden soll (28). Hiervon konkretisierten 14 Teilnehmer, dass sie ihr Grundstück in den nächsten fünf Jahren bebauen wollen. Weitere fünf Grundstücke sollen in bis zu zehn Jahren und ein Grundstück in den nächsten 15 Jahren bebaut werden. Angaben zu Planungen später als 15 Jahre wurden keine gemacht.

Die Verwaltung hat um Auskunft gebeten, warum die Grundstücke bis heute nicht bebaut wurden. Hierbei gaben 57 % der Befragten an, dass sie das Grundstück für die Nachkommen bevorraten (55 Fragebögen). Weitere 27 % (26 Fragebögen) sehen das Grundstück als Kapitalanlage an und 24 % (23 Fragebögen) bevorraten ihr Grundstück für eine spätere Eigennutzung. Bei dieser Frage waren Mehrfachnennungen möglich, so dass auch folgende Gründe angekreuzt wurden: Nutzung als Haus- und Kleingarten (19 % - 18 Fragebögen), kein Interesse am Verkauf des Grundstücks (13 % - 13 Fragebögen) und kein Bedarf an der Bebauung des Grundstücks (9 % - 9 Fragebögen). Als weitere Verhinderungsgründe wurden vereinzelt komplizierte Eigentumsverhältnisse, ungünstige Lage / Größe / Zuschnitt des Grundstücks und Unklarheit über die Bebaubarkeit des Grundstücks angegeben. Ebenfalls wurde darauf hingewiesen, dass bereits Baugesuche abgelehnt wurden.

Auf die Frage, ob die Eigentümer ihr Grundstück verkaufen würden, verneinten dies 74 % der zurückgekommenen Fragebögen (72 Stück). Eine Minderheit kann sich vorstellen, das Grundstück zu verkaufen. Dabei würden sich drei eine Unterstützung der Gemeinde (z. B. mittels einer Internetdatenbank) bedienen (3 %), weitere zwei erklärten, nicht an die Gemeinde verkaufen zu wollen und eine Person kann sich vorstellen, sein Grundstück zu einem späteren Zeitpunkt an die Gemeinde zu veräußern.

Die Zahlen verhalten sich ähnlich bei der Frage nach einem Grundstückstausch. Auf 73 Fragebogen wurden angekreuzt, dass kein Interesse besteht, das Grundstück zu tauschen (74 %). Fünf Eigentümer können sich vorstellen, ihr Grundstück gegen ein anderes Baugrundstück zu tauschen (Anmerkung der Verwaltung: der Markt Höchberg besitzt derzeit keine anderen Baugrundstücke). Drei Grundstückseigentümer würden gegen landwirtschaftliche Flächen tauschen, jedoch nur in Hektargrößen (Anmerkung: auch hier besitzt der Markt Höchberg derzeit keine Flächen).

Eine Minderheit wünscht sich von der Gemeinde Unterstützung. Diese könnte in Form einer städtebaulichen Beratung (2 %) oder Schaffung von Baurecht (4 %) aussehen. Zwei Personen wünschen sich eine Beratung zum Grundstückskauf- bzw. -tausch. Zehn Personen wünschen sich eine sonstige Unterstützung, definieren jedoch diese nicht näher. Von den nicht zurückgesendeten 59 % der Fragebögen könnte man ebenfalls auf ein grundsätzliches Desinteresse an der Verwertung der unbebauten Grundstücke schließen.

Die Verwaltung schlägt vor, mit den wenigen Bürgern, die Interesse an einer Beratung haben bzw. Unterstützung von der Gemeinde wünschen, Kontakt aufzunehmen und die Anliegen persönlich zu bespr echen. Konkrete Maßnahmen werden nicht in die Wege geleitet.

Der Marktgemeinderat nimmt die Auswertung des Fragebogens zur Kenntnis. Ein weiteres Vorgehen, wie der Bedarf an Wohnen bedient werden kann, wird zu einem späteren Zeitpunkt erörtert.

Datenstand vom 08.03.2017 09:08 Uhr