Lichtverschmutzung in der Gemeinde Höchberg | Antrag des Marktgemeideratsmitgliedes Walter Feineis auf Reduzierung der Lichtverschmutzung


Daten angezeigt aus Sitzung:  Bau- und Umweltausschusssitzung, 13.07.2021

Beratungsreihenfolge
Gremium Sitzung Sitzungsdatum ö / nö Beratungstyp TOP-Nr.
Bau- und Umweltausschuss Bau- und Umweltausschusssitzung 13.07.2021 ö 3

Sachverhalt

HH-Stelle
HH-Ansatz
Aufgabenart
Haushaltsrechtlich nicht relevant.

Mit Schreiben vom 26.08.2020 wurden von Herrn Feineis Maßnahmen zur Reduzierung der Lichtverschmutzung beantragt. Er führte dabei folgende Maßnahmen aus, welche zukünftig von der Gemeinde umgesetzt werden sollten.
„1. Lichtfarbe: Bei den eingesetzten Leuchten im Außenraum sind insbesondere Lichtfarben von 3000 Kelvin (warmweißes Licht) oder wärmer vorzuziehen und höhere Blauanteile im Spektrum zu vermeiden.
2. Lichtlenkung: Herstellung einer zielgerichteten und möglichst blendfreien Beleuchtung. Abstrahlungen über den Bestimmungsbereich hinaus, z. B. oberhalb der horizontalen, nicht beleuchteten Flächen und Objekte sind zu vermeiden.
3. Lichtsteuerung: Durch die Reduzierung der Lichtmenge durch Dimmung in der verkehrsschwachen Zeit zwischen 23.00 Uhr und 5.30 Uhr kann die Lichtverschmutzung ebenfalls verringert und der Energieverbrauch gesenkt werden. Dabei muss die Sicherheit und das Sicherheitsempfinden der Bürger natürlich berücksichtigt werden.“

Hinsichtlich der Beantwortung der Fragestellungen des Antrages wurde von der Bauverwaltung auch Kontakt mit den Stadtwerken Würzburg aufgenommen, da von dortiger Seite die Straßenbeleuchtungsanlagen in Höchberg betreut werden und diese sicherlich den größten Teil der nächtlichen Beleuchtungspunkte einnehmen.

Zu der unter Punkt 1 gemachten Ausführungen zur Lichtfarbe ist festzustellen, dass das „Optimum“ zwischen Lichtverschmutzung und Energieverbrauch Leuchten mit 4000 Kelvin darstellen. Bei den LED-Leuchten verhält es sich nämlich so, dass je niedriger die Kelvin-Zahl ist, desto höher ist der Energieverbrauch. Das liegt darin begründet, dass - um wärmeres Licht zu erzeugen - eine Phosphatschicht auf die Leuchten aufgebracht wird. Um diese dann zu durchdringen, benötigt es mehr Energie. Leuchten mit 4000 Kelvin wurden im Rahmen der Umstellung auf LED verbaut, da diese zum damaligen Zeitpunkt „Stand der Technik“ waren.

Hinsichtlich der Lichtlenkung ist festzustellen, dass bei der Ausführung jeder Maßnahme die Vorgaben der DIN 5041 (alt) und der DIN 13201 (neu) beachtet werden. Darin ist beispielsweise das zwingend notwendige Mindestmaß an Ausleuchtung festgelegt. Die neuen LED-Leuchten sind zudem alle „Dark Sky“ zertifiziert. D. h., dass diese nicht nach oben abstrahlen.

Nach Auskunft der WVV ist das Beleuchtungsnetz in Höchberg technisch so aufgebaut, dass man flächendeckend eine Reduzierung der Leuchtstärke vornehmen kann.
In einem Großteil des Gemeindegebietes Höchberg (z. B. Hexenbruch, Frankenwarte, Mehle II) wird deshalb bereits seit längerer Zeit eine automatische Dimmung der LED-Straßenbeleuchtung vorgenommen. Im Zeitraum vom 21.00 Uhr bis 6.00 Uhr werden diese Leuchten um ca. 40% gedimmt.
Bei den verbleibenden Leuchten (z. B. HCI-Leuchten in der Hauptstraße) ist eine Dimmung aus technischen Gründen leider nicht möglich. Ebenso ist eine Abschaltung der sich vor dem Rathaus und dem Lamm-Komplex befindlichen Bodenstrahler nicht möglich, da diese an die Straßenbeleuchtung gekoppelt sind und mit dieser an- und ausgeschaltet. Ein „Umklemmen“ auf andere Leitungen wäre mit unverhältnismäßig hohen Baukosten verbunden, so dass davon abgesehen wird.

Da weitestgehend alle vorgebrachten Punkte bereits bei der Umsetzung von bisherigen wie auch zukünftigen Maßnahmen beachtet werden, ist zu diesem Tagesordnungspunkt keine Beschlussfassung vorgesehen.

Datenstand vom 20.07.2021 08:19 Uhr