Betrieb des Bürgerbusses


Daten angezeigt aus Sitzung:  Haupt-, Finanz- und Personalausschusssitzung, 10.10.2017

Beratungsreihenfolge
Gremium Sitzung Sitzungsdatum ö / nö Beratungstyp TOP-Nr.
Haupt-, Finanz- und Personalausschuss Haupt-, Finanz- und Personalausschusssitzung 10.10.2017 ö 3

Sachverhalt

Der Betrieb des Bürgerbusses wurde sehr ausführlich in der Sitzung des Haupt-, Finanz- und Personalausschusses in seiner Sitzung am 4.10.2016 behandelt. Die Verwaltung wurde beauftragt, in Zusammenarbeit mit dem Seniorenbeirat eine Bedarfsanalyse zu erstellen. Dabei sollten u.a. auch der Einsatz von ehrenamtlichen Fahrern, eine Veränderung des Fahrpreises, Routenänderungen, Fahrzeitenänderung, eine Reduzierung der durchgeführten Fahrten sowie eine finanzielle Beteiligung von Ärzten geprüft werden.

Abweichend von der damaligen Vorlage der Verwaltung muss jetzt darauf hingewiesen werden, dass die Fahrgastzahlen im Jahr 2016 massiv zurückgegangen sind. Wurden 2007 noch 1970 Fahrgäste befördert, sank die Zahl der beförderten Personen im Jahr 2012 auf den bis dahin niedrigsten Stand von 1513 Fahrgäste. Im Jahr 2015 wurden 1727 Personen befördert, im Jahr 2016 lediglich noch 1223. Ein sehr deutliches Übergewicht liegt wie bisher auf der Fahrtoute 2. Dabei wurden 840 Personen befördert, auf der Fahrtroute 1 383 Personen. 2016 wurden 192 Fahrtage angeboten, das durchschnittliche Fahrgastaufkommen je Fahrt sank gegenüber 2015 von 1,8 Personen auf 1,1 Personen.

Weiterhin wird darauf hingewiesen, dass die Nutzung durch Vereine und Organisationen massiv zunimmt. Nahezu zeitgleich mit der Beschaffung des neuen Fahrzeugs (November 2012, Kaufpreis ca. 35.000,00 €) wurden neue Richtlinien für die Nutzung des Bürgerbusses durch Vereine und Organisationen beschlossen. Erstmals wurde für die Nutzung eine Kilometerpauschale festgelegt. Das Nutzungsentgelt beträgt mit Kinder- und Jugendbeförderung je km 0,20 € und für Vereine allgemein 0,30 €. Die dabei zurückgelegten Kilometer stiegen von 4556 im Jahr 2013 über 6151 im Jahr 2015 bis auf 9724 Kilometer im Jahr 2016. Dies hat allerdings zur Folge, dass der Markt Höchberg ab diesem Kalenderjahr für das Fahrzeug Kfz-steuerpflichtig geworden ist, da die Kilometer im Gelegenheitsverkehr den Linienverkehr übersteigen.

Im Jahr 2015 betrugen die Einnahmen für diese Nutzung ca. 2700,00 €, im Jahr 2016 bereits ca. 4000,00 €, dazu kommen die Entschädigungen des Kommunalunternehmens in Höhe von jeweils ca. 1300,00 €.

Die Gesamtausgaben betrugen im Jahr 2016 ca. 18.000,00 €, das Defizit reduzierte sich insgesamt auf ca. 12.800,00 €.

Der Seniorenbeirat hat sich in seinen Sitzungen mehrmals mit der Thematik beschäftigt. Folgende Stellungnahme wurde abgegeben:

  • Suche nach ehrenamtlichen Mitarbeitern über eine Anzeige im Mitteilungsblatt

  • Für einen Erprobungszeitraum von sechs Monaten eine Reduzierung der Fahrten auf die bisher am besten angenommenen Wochentage Dienstag und Freitag, dabei zusätzlich Angebot einer Nachmittagsfahrt und Einrichtung einer zusätzlichen Haltestelle beim Einkaufsmarkt Ganz am Hexenbruch

  • Für einen Erprobungszeitraum von sechs Monaten am Dienstag und Freitag eine Fahrt in das Gewerbegebiet

  • Weiterhin Angebot eines festen Fahrplanes

Sämtliche Bürgerbuskonzepte leben grundsätzlich vom bürgerlichen Engagement. Dies gilt sowohl für die grundsätzlich ehrenamtlichen Fahrer, die in der Regel zwei bis vier halbe Tage im Monat zur Verfügung stehen müssen als auch für die Nutzer, die das Bürgerkonzept akzeptieren und durch aktive Nutzung zu ihrer Sache machen müssen. Das Engagement fördert den Zusammenhalt, der Voraussetzung für das Gelingen des Bürgerbuskonzeptes ist.

Aus Sicht der Verwaltung sollte deshalb die Suche nach ehrenamtlichen Fahrern über einen Aufruf im Mitteilungsblatt erfolgen, die bisher anfallenden Personalkosten für die eingesetzten Fahrerinnen stellen den größten Ausgabeposten dar. Für die beiden bisher beim Markt Höchberg beschäftigten Fahrerinnen wurden Lösungen gefunden, die im nichtöffentlichen Teil der Sitzung erläutert werden.

Aus Sicht der Verwaltung sollten die Fahrten auf die Wochentage Dienstag und Freitag reduziert werden. Diese Wochentage wurden bereits bisher am meisten nachgefragt. Durch eine Reduzierung werden weniger Fahrer benötigt.

Aus Untersuchungsberichten zu Bürgerbuskonzepten geht die Verwaltung zum jetzigen Zeitpunkt von einem Bedarf von sechs bis sieben Fahrern aus.

Aus Sicht des Seniorenbeirates sowie aus bei der Verwaltung vorgebrachten Meinungsäußerungen von Nutzern wird immer wieder betont, dass die Nahversorgung im Ortskern nicht ausreichend wäre. Gefordert wird seit Jahren die Fahrt des Bürgerbusses in das Gewerbegebiet Höchberg. Das Angebot des Bürgerbusses sollte nicht am Bedarf der Bürger vorbeigehen, als temporäre Maßnahme schlägt die Verwaltung vor, am Freitag zur Deckung der Wochenendeinkäufe Fahrten in das Gewerbegebiet Höchberg zur Leibnizstraße anzubieten. Der Einkaufsmarkt Ganz wird bereits jetzt angefahren, die Haltestelle befindet sich lediglich 50 Meter vom Markt entfernt, liegt jedoch an einer Steigung, deshalb sollte der Bürgerbus direkt vor dem Einkaufsmarkt halten. Wie in zahlreichen anderen Kommunen bereits erprobt, könnte das ehrenamtliche Engagement mittelfristig auch in die Gründung eines Vereins zum Betrieb des Bürgerbusses münden, der dann nur noch finanziell durch den Markt Höchberg unterstützt wird.

Beschluss

Der Betrieb des Bürgerbusses soll künftig mit ehrenamtlichen Mitarbeitern erfolgen. Die Fahrten des Bürgerbusses werden auf die Wochentage Dienstag und Freitag gelegt. Am Freitag erfolgt für einen Erprobungszeitraum von sechs Monaten eine Fahrt in das Gewerbegebiet zur Leibnizstraße. Die Verwaltung wird beauftragt, nach Ablauf dieses Erprobungszeitraumes einen Erfahrungsbericht im Haupt-, Finanz- und Personalausschuss vorzulegen.

Abstimmungsergebnis
Dafür: 10, Dagegen: 0

Datenstand vom 26.10.2017 10:36 Uhr