Strategie zur Innenentwicklung und Baulandaktivierung


Daten angezeigt aus Sitzung:  Bau- und Umweltausschusssitzung, 16.10.2018

Beratungsreihenfolge
Gremium Sitzung Sitzungsdatum ö / nö Beratungstyp TOP-Nr.
Bau- und Umweltausschuss Bau- und Umweltausschusssitzung 16.10.2018 ö 2

Sachverhalt

Seitens des Bayerischen Staatsministeriums für Wohnen, Bau und Verkehr wurde in diesem Jahr ein Förderprogramm zur Erhebung der Innenentwicklungspotentiale aufgelegt.

Hierbei soll über die Erfassung und Auswertung eine Aktivierung von Innenentwicklungspotentialen erreicht werden und ein entsprechender Maßnahmenkatalog erwirkt werden.
In der Sitzung werden dem Bau- und Umweltausschuss durch den Stadtplaner, Herrn Dipl.-Ing. Architekt Bertram Wegner, das Förderprogramm sowie die Vorgehensweise und notwendige Arbeitsschritte erläutert:

Die stadtnahen Gemeinden im Verdichtungsraum Würzburg sind einerseits mit einer hohen Nachfrage nach Wohnraum konfrontiert, andererseits gibt es trotz vieler Baulücken kaum verfügbare Bauplätze, daneben gibt es auch vereinzelte Leerstände. Die Erfüllung der Vorgaben des Landesentwicklungsprogramms und des Baugesetzbuches gemäß dem Grundsatz „Innenentwicklung vor Außenentwicklung“, zunächst die bestehenden Potenzialflächen in Form von Baulücken, untergenutzten Grundstücken oder Leerständen zu aktivieren scheitert sehr häufig an der fehlenden Verkaufsbereitschaft der Grundstückseigentümer. Die Gemeinden sehen kaum rechtliche Möglichkeiten, Baulücken in Privateigentum einer Bebauung zuzuführen. Die derzeitigen Bedingungen auf den Finanzmärkten erschweren außerdem eine Aktivierung von Immobilieneigentum, da die Tendenz eher zur Investition in Immobilieneigentum geht, als umgekehrt.

Den Gemeinden bleibt als Maßnahme zur Sicherstellung ihrer Wohnfunktion, d.h. zur Bereitstellung von Angeboten für die ortsansässige Bevölkerung und zur Vermeidung der Abwanderung in andere Gemeinden oft nur die Möglichkeit der Ausweisung neuer Baugebiete und auch hier besteht die Gefahr, dass wiederum Baulücken „produziert“ werden. Neben der damit verbundenen Dynamik im Flächenverbrauch verstärkt dies auch langfristig die Gefahr der Verödung der Ortskerne und älterer Wohngebiete. Damit verbunden sind für die Bürger immer weitere Wege zu den Einrichtungen der Daseinsvorsorge und für die Gemeinde ein auf Dauer zu umfangreiches System der technischen Infrastruktur (Straßen, Ver- und Entsorgungsleitungen), das unterhalten werden muss.

Im Rahmen einer kommunalen Strategie sollen die der Gemeinde zur Verfügung stehenden Erhebungs- und Rechtsinstrumente zur Baulandaktivierung systematisch angewendet werden, ergänzt durch eine begleitende Öffentlichkeitsarbeit und Beratungsangebote.

Die geschätzten Kosten für die Ausarbeitung belaufen sich auf ca. 25.000,00 € brutto, wovon 60 % gefördert werden.

Zur Antragsstellung bedarf es eines Grundsatzbeschlusses zur Durchführung der Maßnahme, welche vom Bau- und Umweltausschuss zu beratschlagen und zu beschließen ist.

Beschluss

Der Bau- und Umweltausschuss beschließt die Erarbeitung einer Strategie zur Innenentwicklung und Baulandaktivierung.
Ein Antrag für das Förderprogramm „Erhebung der Innenentwicklungspotentiale“ des Bayerischen Staatsministeriums Wohnen, Bau und Verkehr ist bei der Regierung von Unterfranken zu stellen.

Abstimmungsergebnis
Dafür: 10, Dagegen: 0

Datenstand vom 19.10.2018 09:38 Uhr